Original: Baumkuchen (2006) von Kensaku Kakimoto

Der 25jährige Regisseur Kakimoto hat hier ganz tief in die Trickkiste gegriffen, um seinen Plot in verschiedene, nur schwer miteinander in Zusammenhang und Einklang zu bringende Stränge zu unterteilen.

Im Zentrum des Films stehen die drei Kawanobe-Brüder, die in einer schrägen WG zusammenwohnen, mit Vorliebe Baumkuchen essen und gewissermaßen den Stamm des Films bilden. Von jedem der drei zweigen dann weitere Charaktere ab, Freundinnen, Verlobte, Freunde von Freunden. Dazu kommen eine mysteriöse Barbesucherin und der Moderator einer TV-Shopping-Sendung. Auf die eine oder andere Art sind alle miteinander verknüpft, doch dieses Puzzle richtig zusammenzubekommen macht uns Kakimoto so schwer, wie es seinen Charakteren fällt, das Puzzle ihres Lebens zu lösen.

Jeder der drei Brüder muss einen Weg finden, sein Leben, wie er es leben will und wie er mit einer Frau umgehen will, in den Griff zu bekommen. Dabei geht es um Akzeptanz der Eigenarten und Bedürfnisse von Mitmenschen, um Verarbeitung von verpassten Chancen, Selbsterkenntnis, das Springen über den eigenen Schatten und die Frage, was Glück ist.

Um dem Zuschauer das Zusammenfügen der über den Film verstreuten Puzzleteile möglichst zu erschweren, setzt Kakimoto auf eine äußerst unkonventionelle Erzählweise voller räumlicher und zeitlicher Diskontinuitäten, Traumsequenzen und eine Geschichte in der Geschichte, bei der ein Schriftsteller (der Zusammenhang wird erst ganz zum Schluss klar) ein Buch schreibt, dessen Charaktere und Handlungen ebenfalls in die Handlung eingewoben werden.