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Seit wenigen Tagen ist „Zwischen Samurai und Helden des Alltags: Leben und Werk des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa“ als Ebook erhältlich! Das Werk hat – je nach Format – etwa 200-250 Seiten, eine ausführliche Leseprobe gibt es auf der Seite des Verlags, wo ihr es dann auch gleich im PDF oder epub-Format kaufen könnt. Aus dem Klappentext:

€žDie Filmkunst ist etwas Fabelhaftes, aber ihr Wesen zu verstehen ist sehr, sehr schwierig€œ, sagte Kurosawa 1990 anlässlich der Oscar-Verleihung für sein Lebenswerk. 30 fundierte Essays beschäftigen sich ausführlich mit Kurosawas Filmen: von den Anfängen bis hin zu Meisterstücken wie Die Sieben Samurai, Rashomon oder Ran. Hier erfährt der Leser, wie Kurosawa seine Filme schuf, die (Schwertkampf-)Filmwelt revolutionierte und warum die Wurzeln des Italo-Western bis nach Japan zurückreichen.

Für alle Filmfans, die das Werk von Akira Kurosawa (wieder-)entdecken wollen.

Das Ebook kostet 9,99 Euro (die Print-Version ist in Vorbereitung und wird 19,99 kosten) und ist in zahlreichen Shops in den gängigen Formaten verfügbar:

Schaut euch die Leseprobe an und wenn euch gefällt, was ihr seht, dann greift zu! Und wenn ihr das gute Stück gekauft und gelesen habt, würde ich mich ganz besonders freuen, eure Meinung dazu zu erfahren! Gerne hier als Kommentar oder per Email.

Vor ein paar Wochen habe ich erstmals von meinen Plänen berichtet, ein eigenes Buch über Akira Kurosawa und seine Filme zu schreiben, und euch mittels einer kleinen Umfrage um eure Meinung dazu gebeten. Knapp 60 vollständige Antworten habe ich seitdem erhalten und ich möchte euch natürlich auch gerne wissen lassen, was dabei herauskam. Die Umfrage selbst ist nach wie vor offen und kann noch ausgefüllt werden.

Kurz vorab zum besseren Überblick: Jünger als 35 Jahre waren 54% der Teilnehmer, dementsprechend waren 46% älter als 35, darunter allerdings nur ein einziger Teilnehmer/Teilnehmerin mit einem Alter von über 60 Jahren. Knapp zwei Drittel der Teilnehmer hatten schon ein paar Filme von Kurosawa gesehen, ein Drittel sogar ziemlich viele (oder alle), und nur 2 Teilnehmer kannten gar keine von Kurosawas Filmen.

Nun zu den Fragen bezüglich des Buchprojekts. Ganz klar fiel die Antwort auf die Frage aus, in welchem Format ihr euch ein solches Buch wünscht: Fast 80% hätten trotz immer größerer Verbreitung von Tablets und eReadern gerne ein gedrucktes Buch. Das Interesse an Ebooks ist aber eindeutig altersabhängig, von den unter 25-jährigen wünschten sich nämlich knapp 30% ein Ebook, bei den 25-35-jährigen waren es noch ca. 15% und bei den Teilnehmern über 35 Jahre wollte praktisch niemand mehr ein Ebook.

Erfreulicherweise ist aber auch die Bereitschaft, für ein gedrucktes Buch deutlich mehr Geld auszugeben als für ein Ebook, sehr stark vorhanden.

Was die gewünschten Inhalte angeht hat sich ein Dreigestirn herausgebildet (hier waren mehrfache Antworten möglich, daher sind die Prozentzahlen so hoch):

  1. 80% möchten erfahren, wie Kurosawa als Regisseur gearbeitet hat
  2. 75% möchten mehr Hintergrundinfos über die Entstehung der Filme
  3. 64% möchten Einblicke in Kurosawas Leben und Persönlichkeit

Eher wenige von euch interessieren sich für die Inhalte der Filme, was wohl auch damit zusammenhängt, dass die meisten von euch schon ziemlich viele der Filme kennen und selbst veritable Experten sind 🙂

Und noch eine spannende Erkenntnis nehme ich mit, denn die Frage, was euch an einem solchen Buch besonders wichtig wäre, ergab ebenfalls einen klaren Gewinner: 45% von euch wünschen sich Exkurse in die japanische Kultur und Geschichte, um die Zusammenhänge der Filme besser verstehen zu können. Ich werde mich bemühen, diesem Wunsch gerecht zu werden!

Vielen Dank an alle, die bisher an der Umfrage teilgenommen haben, eure Antworten haben mir sehr geholfen! Ich halte euch auf dem Laufenden, wie es bei dem Projekt weitergeht.

Ein Kurosawa-Buch? Nein, mein Kurosawa-Buch, ein Buch geschrieben von mir! Ein Buch, basierend auf den Filmbesprechungen, die ich hier im Japankino-Blog im Verlauf der letzten gut sechs Jahre veröffentlicht habe und meinem alten Kurosawa-Essay. Das ist das Projekt, das ich gerade mit einem jungen, aufstrebenden Sachbuchverlag plane, auf das ich mich sehr freue, und zu dem ich gerne deine Hilfe hätte!

Wie kannst du mir helfen? Ganz einfach, nimm dir 3 Minuten Zeit und fülle diesen Online-Fragebogen aus. 🙂

Damit hilfst du mir sehr bei der Planung und Vorbereitung der Inhalte, beim Setzen inhaltlicher Schwerpunkte und dabei, ein erstes Gefühl für die Nachfrage nach dem Buch zu bekommen.

Vielen Dank!

PS: Den oben erwähnten Kurosawa-Essay kannst du hier als PDF herunterladen.

Dieser Frage geht Hiroshi Tasogawas Buch „All the Emperor’s Men“ nach, und beleuchtet damit einen der spannendsten und mysteriösesten Abschnitte in Leben und Werk des großen Akira Kurosawa. Der sollte die japanischen Szenen im von 20th Century Fox produzierten Film über den Angriff auf Pearl Harbor drehen, eine internationale Zusammenarbeit die für großes Aufsehen und entsprechende Erwartungen sorgte. Doch nach einem guten Jahr wurde Kurosawa von Fox gefeuert, Kinji Fukasaku und Toshio Masuda übernahmen stattdessen die Regie. Was zu diesem unrühmlichen Ende der einst so gefeierten Zusammenarbeit führte, war in den letzten Jahrzehnten steter Anlass für Spekulationen, denen jetzt erstmals fundierte Recherche, Fakten und Interviews entgegen gestellt werden.

Autor Tasogawa war selbst an den Dreharbeiten beteiligt als Übersetzer für Kurosawa und arbeitete später als Journalist. Ideale Voraussetzungen für einen tiefen Einblick in die Hintergründe und eine anspruchsvolle, neutrale Auseinandersetzung mit dieser schwierigen Phase für Kurosawa. Ich habe das Buch noch nicht gelesen, kann also kein eigenes Urteil abgeben. Diese Rezension vom sehr geschätzten Vili Maunula verspricht aber ein großes und wichtiges Werk, siehe das Fazit:

All the Emperor€™s Men is an extremely well written book, which is a joy to read and very difficult to put down. It is thoroughly researched and sets out to give out all the available facts, with Tasogawa€™s ability to juggle the minute details and put them into a coherent narrative nothing short of impressive. More impressive still is that the book does not force feed the reader any specific interpretation about what or who actually went wrong. Instead, it shows that a number of factors were at play with Kurosawa€™s failure to complete the Tora! Tora! Tora! project.

Ich werde mir „All the Emperor’s Men“ auf jeden Fall anschaffen und dann meine Meinung zum Besten geben. Wer bis dahin nicht warten mag, kann inzwischen schon mal selbst bei Amazon zugreifen, das Buch in der gebundenen englischen Fassung kostet 24,99 Euro.

Zunächst ein paar Worte zum Autor von Schoolgirl Milky Crisis. Jonathan Clements muss ein echtes Multitalent und ein Anime- und Manga-Verrückten im positivsten Sinne sein. Er studierte Japanisch, übersetzte Manga und Anime-Untertitel, sprang selbst als Synchronsprecher ein, betreute Schauspieler und Filmemacher, sprach auf Conventions und in Hörsälen gleichermaßen, führte Interviews und schrieb Kolumnen für verschiedene Magazine. Es scheint kaum jemanden im Anime- und Manga-Business zu geben, den er nicht kennt, kaum eine Show zu geben, die er noch nicht gesehen hätte.

In Schoolgirl Milky Crisis €“ Adventures in the Anime and Manga Trade trägt er viele seiner Schriften, seiner skurrilsten Erlebnisse und erhellendsten Gespräche zusammen. Wie der Untertitel verspricht, ist das Buch überaus unterhaltsam, an vielen Stellen regelrecht witzig geschrieben. Das enorme Wissen, das Clements im Lauf der Jahre angesammelt hat, drängt er dem Leser nicht auf, er versucht es eher spielerisch zu vermitteln und so mancher Einblick in die Funktionsweise der Industrie ist zwischen den Zeilen zu finden.

So taugt das Buch trotz des Index nicht als Nachschlagewerk, aber eine Enzyklopädie über Anime hat Clements ja auch schon geschrieben. Vielmehr muss man es wie eine Sammlung aus Kurzgeschichten betrachten, von denen manche Wissen vermitteln und manche einfach zum Genießen sind.

Nun wird es aber auch Zeit für ein paar Beispiele, um die Bandbreite des Buchs zu demonstrieren. Das €žstrukturiert€œ die meist 2-3 Seiten langen Geschichten in 18 Kapitel, die von Sachthemen wie €žInterviews and Profiles€œ oder €žLegalities€œ, über Themen wie €žManga goes to Hollywood€œ bis zu Kuriositäten a la €žRubber Monsters€œ reichen. Das Kapitel €žFive Girls named Moe: The Anime Erotic€œ besteht einzig aus einem Vortrag, den Clements einmal an einer Universität über animierte Pornos hielt. Im Kapitel €žToy Stories€œ erfahren wir unter vielem anderen die Vermarktungsgeschichte von Hello Kitty und das Kapitel €žManga Snapshots€œ gibt einen kleinen Überblick über die merkwürdigsten Spezial-Manga, etwa für Golfer oder Pachinko-Spieler.

Wer sich besonders für die Insider-Stories aus dem Anime-Business interessiert, der wird in den Kapiteln €žIndustries and Marketries€œ, €žLegalities€œ und €žPunditry€œ fündig. Hier holt Clements richtig schön aus, hält mit seiner Verachtung für ahnungslose Anzugträger nicht hinterm Berg, zeigt auf, wie zufallsgetrieben oft Entscheidungen für oder gegen die Veröffentlichung eines Anime zustande kommen, welcher Schindluder mit Statistiken getrieben wird und wie so manche 08/15-DVD plötzlich zur Special Edition wurde.

Diese Hintergrundstories sind es vor allem, die das Buch so lesenswert machen. Das heisst aber auch, dass es nur begrenzt ein Buch für den „Fanboy“ ist, denn Clements verabreicht auch so manche bittere Pille. Wer sich aber wirklich für Anime, deren Produktion und Vermarktung interessiert, dem ist das Buch rückhaltlos zu empfehlen.

Vor ein paar Monaten fiel mir der links abgebildete Bildband in die Finger – möglicherweise bei 2001? Ich weiss es nicht mehr. Ohne lange nachzudenken packte ich das Buch ein, es war günstig und stammte schließlich aus der Feder von Stuart Galbraith IV., einem anerkannten Experten für japanische Filme und Autor der epischen Kurosawa-Mifune Doppelbiografie The Emperor and the Wolf. Zudem war das Werk im Taschen-Verlag erschienen und zwar neben dem englischen Original auch in einer deutschen Fassung! Zusammen mit den bei Taschen obligatorischen schönen Bildern klang das nach einem potenziellen Standardwerk für den deutschen Markt. Doch groß war meine Enttäuschung, als ich das Buch kürzlich aus dem Regal hervorholte und zu lesen begann.

Gleich auf der ersten Seite, neben dem Inhaltsverzeichnis, fand ich den Vermerk:

Umschlagvorderseite: Standbild aus „Abe Sada“

Autsch. Jedem, der sich auch nur ein bisschen mit japanischen Filmen beschäftigt hat, dürfte auffallen, dass das auf der Umschlagvorderseite abgebildete Standbild aus der oscargekrönten Samurai-Trilogie mit Toshiro Mifune stammt. Ok, dachte ich mir, das kann jedem mal passieren. Nur leider „passieren“ derartig haarsträubende Fehler in diesem Buch immer wieder.

Sehr ärgerlich und verwirrend ist auch die Praxis, die Filmtitel konsequent ins Deutsche zu übersetzen, auch wenn es gar keinen deutschen Verleihtitel gibt und sich stattdessen der internationale, englische Titel eingebürgert hat. Da wird dann plötzlich von einem Film namens „Auf ein Neues, reflorierte Jungfrau!“ gesprochen, bei dem man schon einiges an Assoziationsvermögen braucht um darauf zu kommen, dass Go, go, second time virgin gemeint ist.

Nicht nachvollziehbar ist für mich auch die Einteilung in die Kapitel, die völlig konzeptionslos wirkt. Nach der Einleitung, in der ein paar Worte zur Frühphase des japanischen Films fallen und die zunächst eine chronologische Struktur andeutet, folgt das Kapitel „Japan über Japan“. Eigentlich eine interessante Idee, Filme herauszustreichen, in denen die Filmemacher das eigene Land, die eigene Geschichte und Lebensweise reflektieren, wie etwa Ozus Werke oder die berühmten Antikriegsfilme der 1950er von Kon Ichikawa und Masaki Kobayashi. Doch dann kommt als nächstes Kapitel „Bedeutende Filmemacher der 1950er und 1960er Jahre“. Als drittes Ordnungskriterium werden dann im nächsten Kapitel „Komödien, Musicals & Liebesgeschichten“ auch noch Genres eingeführtes. Besonders abenteuerlich wird es im Kapitel „Fahrt zur Hölle, ihr Bastarde“, in dem die frühen Kriminalfilme Kurosawas mit den psychedelischen Gangsterepen von Seijun Suzuki und modernen Actionfilmen wie Battle Royale zusammengeworfen werden. Und alle Filme der letzten 20-30 Jahre scheinen pauschal als die Zweite Nouvelle Vague eingeschätzt zu werden im gleichnamigen Kapitel, das den Abschluss des Buches bildet.

Bei diesem heillosen Durcheinander von Genres, Epochen, Filmemachern und Themen muss man eines jedoch anerkennen: Das Buch versucht, einigen Filmen bzw. Genres, die in der Literatur bisher kaum Erwähnung fanden, eine größere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, namentlich Komödien und Musicals der 50er und 60er. Doch leider zeigt sich hier gleich noch ein weiteres Problem des Buchs, nämlich dass ca. drei Viertel der knapp 200 Seiten von (teilweise wirklich sehr schönen) Bildern eingenommen werden. So kommt es, dass beispielsweise das Kapitel zu Anime bei all den Abbildungen nur etwa 4 Seiten Text enthält und somit nicht viel mehr Erläuterungen und Informationen vermitteln kann als ein ausführlicher Zeitungsartikel. So muss das Buch sich natürlich im Kratzen an der Oberfläche erschöpfen, zumal ja alle Themen, Genres und Epochen mal angerissen sein wollen.

Kann ich das Buch wenigstens dem interessierten Neuling empfehlen? Eigentlich nicht, jedenfalls nicht guten Gewissens, angesichts der eingangs erwähnten inhaltlichen Fehler und der verwirrenden Filmtitel. Außerdem fehlt ein Register zum Nachschlagen der erwähnten Filme und Filmschaffenden. Letztlich taugt das Buch vor allem zum Blättern und Bildergucken, was mir wirklich unerklärlich ist angesichts des Formats und der Expertise des Autors. Ich kann mir dieses Debakel nur mit einer völligen Fehlkonzeption seitens des Verlags erklären. Schade, da hätte man so viel mehr draus machen können!

If you’re new to samurai films (or Japanese films in general) there are a few adjustments you’ll have to make in the way you normally watch movies. Don’t worry, they’re not painful and you’ll find that a little effort will open up a whole world of insanely great cinematic experiences you can enjoy for years to come.

Dieses kurze Zitat aus dem Abschnitt „This is Not Hollywood“ verdeutlicht gut Geist und Stil von Patrick Galloways „Stray Dogs and Lone Wolves„, einem Buch das sich „The Samurai Film Handbook“ im Untertitel nennt. Es ist in erster Linie ein Buch für Einsteiger in das Genre und das japanische Kino ganz generell. Es ist aber auch ein Buch geschrieben für Filmfans, geschrieben von einem Filmfan. Wir finden hier keine langatmigen theoretischen Abhandlungen oder Analysen, sondern kurze, gut und eingängig geschriebene Texte, die Lust auf die Filme machen.

Dabei gliedert sich das Buch in drei Teile: Der erste liefert ein gewisses Basiswissen, um die Filme besser einordnen zu können. Galloway reisst hier kurz historische und kulturelle Hintergründe der Samurai an und stellt die wichtigsten Filmstudios und Filmschaffenden vor, sowohl einige Regisseure als auch Schauspieler. Im zweiten Teil werden dann 51 Filme vorgestellt. Auf jeweils 2-3 Seiten erhalten wir einen Überblick über den Plot, mehr oder weniger interessantes Hintergrundwissen und ein paar beurteilende Worte vom Autor. Die Filme sind dabei chronologisch angeordnet, wobei der Schwerpunkt mit 23 Filmen ganz klar auf den 60ern liegt. Den Abschluss bildet der dritte Teil mit einem Glossar, das wichtige Begriffe, einige japanische Wörter sowie Kurzinfos zu weiteren Filmschaffenden enthält, sowie eine (sehr überschaubare) Liste weiterführender Literatur.

Wie gesagt, das Buch richtet sich an Einsteiger, dementsprechend gehen die Filmvorstellungen kaum in die Tiefe, reißen immer nur an und sollen hauptsächlich Lust auf den Film machen. Zudem werden hauptsächlich die Großen des Genres vorgestellt. Für den versierteren Fan ist das Buch also eher keine Offenbarung, aber man entdeckt doch immer wieder bisher Unbekanntes, Interessantes. Dazu streut Galloway immer mal wieder „Infokästen“ mit Schauspielerporträts oder den Weisheiten von „Takuan, der allwissende Priester“ ein. Der erklärt beispielsweise, wie die charakteristische Haarknoten-Frisur der Samurai entstand oder was es mit den Bannern der Samurai-Clans auf sich hat.

Stray Dogs and Lone Wolves“ ist die perfekte, rundum informative Einstiegslektüre in das Genre der Samuraifilme (wie ich diesen Begriff hasse). Aber auch wer sich hier bereits auskennt wird Spaß an dem Buch haben, vorausgesetzt man hat keine zu hohen filmtheoretischen Erwartungen und zu strikten Genrevorstellungen. Denn dass Rashomon oder Kaidan „Samuraifilme“ sein sollen, da wehre ich mich mit Händen und Füßen gegen. 😉

Statt einer Buchrezension heute mal zwei Tipps für demnächst anstehende, interessante Buchveröffentlichungen.

Hayao Miyazaki: Starting Point 1979-1996
Jawohl, richtig gelesen! Der Anime-Großmeister höchstselbst hat ein Buch über die entscheidende Phase seiner Karriere verfasst, welches seine ersten eigenen Filmprojekte beginnend mit Castle of Cagliostro beschreibt. Aber das Buch verspricht mit seinen rund 500 Seiten nicht nur einzigartige Einblicke in die Entstehung seiner Meisterwerke, sondern soll auch den Menschen Miyazaki, seine Weltanschauung und Denkweise, aber auch ganz alltägliches aus seinem Leben näherbringen. Zweifellos absolute Pflichtlektüre, die bereits bei Amazon.com vorbestellt werden kann.

Patrick Galloway: Warring Clans, Flashing Blades – A Samurai Film Companion
Beim Stichwort „Samurai Filme“ dreht sich mir regelmäßig der Magen um, und wenn ich ein Buch sehe, das diese missratene Genre-Bezeichnung auch noch im Namen führt, bin ich erstmal nicht gut auf das Werk zu sprechen. Ich kann aber verstehen, dass die Bezeichnung als Verkaufsargument besser zieht als korrektere Bezeichnungen wie „Schwertkampffilme“ oder „Chanbara“, daher drücke ich mal ein Auge zu 😉 Zumal Galloway bereits mit „Stray Dogs & Lone Wolves“ so etwas wie ein populärwissenschaftliches Standardwerk zum Thema verfasst hatte. Jetzt steigt er noch weiter in die Materie ein und stellt weitere 50 Filme des Genres vor. Angesichts des Pre-order-Preises von lächerlichen 13,57 $ bei Amazon kann man da nicht viel falsch machen.