If you’re new to samurai films (or Japanese films in general) there are a few adjustments you’ll have to make in the way you normally watch movies. Don’t worry, they’re not painful and you’ll find that a little effort will open up a whole world of insanely great cinematic experiences you can enjoy for years to come.

Dieses kurze Zitat aus dem Abschnitt „This is Not Hollywood“ verdeutlicht gut Geist und Stil von Patrick Galloways „Stray Dogs and Lone Wolves„, einem Buch das sich „The Samurai Film Handbook“ im Untertitel nennt. Es ist in erster Linie ein Buch für Einsteiger in das Genre und das japanische Kino ganz generell. Es ist aber auch ein Buch geschrieben für Filmfans, geschrieben von einem Filmfan. Wir finden hier keine langatmigen theoretischen Abhandlungen oder Analysen, sondern kurze, gut und eingängig geschriebene Texte, die Lust auf die Filme machen.

Dabei gliedert sich das Buch in drei Teile: Der erste liefert ein gewisses Basiswissen, um die Filme besser einordnen zu können. Galloway reisst hier kurz historische und kulturelle Hintergründe der Samurai an und stellt die wichtigsten Filmstudios und Filmschaffenden vor, sowohl einige Regisseure als auch Schauspieler. Im zweiten Teil werden dann 51 Filme vorgestellt. Auf jeweils 2-3 Seiten erhalten wir einen Überblick über den Plot, mehr oder weniger interessantes Hintergrundwissen und ein paar beurteilende Worte vom Autor. Die Filme sind dabei chronologisch angeordnet, wobei der Schwerpunkt mit 23 Filmen ganz klar auf den 60ern liegt. Den Abschluss bildet der dritte Teil mit einem Glossar, das wichtige Begriffe, einige japanische Wörter sowie Kurzinfos zu weiteren Filmschaffenden enthält, sowie eine (sehr überschaubare) Liste weiterführender Literatur.

Wie gesagt, das Buch richtet sich an Einsteiger, dementsprechend gehen die Filmvorstellungen kaum in die Tiefe, reißen immer nur an und sollen hauptsächlich Lust auf den Film machen. Zudem werden hauptsächlich die Großen des Genres vorgestellt. Für den versierteren Fan ist das Buch also eher keine Offenbarung, aber man entdeckt doch immer wieder bisher Unbekanntes, Interessantes. Dazu streut Galloway immer mal wieder „Infokästen“ mit Schauspielerporträts oder den Weisheiten von „Takuan, der allwissende Priester“ ein. Der erklärt beispielsweise, wie die charakteristische Haarknoten-Frisur der Samurai entstand oder was es mit den Bannern der Samurai-Clans auf sich hat.

Stray Dogs and Lone Wolves“ ist die perfekte, rundum informative Einstiegslektüre in das Genre der Samuraifilme (wie ich diesen Begriff hasse). Aber auch wer sich hier bereits auskennt wird Spaß an dem Buch haben, vorausgesetzt man hat keine zu hohen filmtheoretischen Erwartungen und zu strikten Genrevorstellungen. Denn dass Rashomon oder Kaidan „Samuraifilme“ sein sollen, da wehre ich mich mit Händen und Füßen gegen. 😉