Die Beschäftigung mit japanischen Filmen ist wirklich ein nie versiegender Quell von Überraschungen. Immer wieder bin ich mit Erstaunlichem, Merkwürdigem und Faszinierendem konfrontiert. So auch heute wieder. Die Hochi Awards wurden nämlich verliehen. Alljährlich wird dieser Preis in acht Kategorien vergeben, und zwar an Filme, die von einigen Kritikern sowie den Lesern der Sportzeitung Hochi Shimbun ausgewählt wurden!

Als qualitätsbewusster Blogger mache ich mich natürlich auf die Suche in den Weiten des Internets und will herausfinden, ob ich da einem verfrühten Aprilscherz aufsitze oder ob es diesen von einer Sportzeitung vergebenen Filmpreis tatsächlich gibt. Und ja, es gibt ihn, bekannte Preisträger waren unter anderem Ken Watanabe und Juzo Itami. Und was taucht da noch unter den ersten Suchergebnissen bei Google auf? Der Ho Chi Minh Award! 😀

Großer Gewinner der Preisvergabe (des Hochi, nicht Ho Chi Minh) ist in diesem Jahr I didn’t do it, der sowohl als Bester Film als auch in Person von Ryo Kase für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet wurde. Von dieser Geschichte eines otto-normal-Angestellten, der irrtümlich wegen sexueller Belästigung in einer überfüllten U-Bahn angeklagt wird und in die Mühlen des Justizsystems gerät, hab ich schon einiges gehört. Der scheint so langsam den Status des Geheimtipps zu verlieren. Zur besten weiblichen Hauptdarstellerin wurde Kumiko Aso gewählt, bester Regisseur ist Nobuhiro Yamashita und bester ausländischer Film Robert Altmans letztes Werk A Prairie Home Companion.