Wie ich gerade zufällig entdeckt habe, starb kürzlich – am 23. Mai – der Regisseur Kei Kumai im Alter von 76 Jahren. Er galt in den 1960er und 70er Jahren als eines der größten Regietalente seines Landes und erhielt zahlreiche Preise. Obwohl im Westen eher weniger bekannt, dürfte er gerade Deutschland verbunden gewesen sein, wurden doch sechs seiner 19 Filme für den goldenen Bären nominiert, für The Sea and Poison erhielt er 1987 den Spezialpreis der Jury. Sandakan 8 mit Kinuyo Tanaka, der als einer seiner besten Filme gilt, wurde 1975 für den Oscar nominiert.

In einem Nachruf im Guardian schreibt Alexander Jacoby über Kumai:

Yet he was neglected abroad, perhaps because he eschewed the fashionable experimentation of such New Wave contemporaries as Nagisa Oshima. Instead, he adopted a style of powerful simplicity, charting controversial themes with rare directness.

Einen weiteren Nachruf kann man in der New York Times nachlesen. Außerdem gibt es beim Shomingeki-Magazin ein Interview zu seinem Film Fukai kawa von 1995 (Achtung, dort ein gutes Stück nach unten scrollen, dann kommt erst das Interview).