Seinen 75. Geburtstag feiert der Gigant unter den japanischen Filmstudios dieses Jahr. Marc Schilling nimmt dies zum Anlass, in einer vierteiligen Serie einen Überblick über Geschichte, Struktur und Strategie von Toho zu geben und einen Ausblick auf die Zukuft zu wagen. Ich habe mir erlaubt, jeden Teil kurz zusammenzufassen:

Teil 1: Toho remains a giant in Japanese biz
Als Teil eines gewaltigen Konzerns verfügt Toho über eigene Kinos sowie privilegierte Distributions- und Marketingkanäle und kann so seine Dominanz auf dem japanischen Markt sichern. Dabei kam der Firma auch ihr vorsichtiges, langfristiges Denken in der Boomphase der 1980er Jahre zu Gute, als Konkurrenten zu große Risiken eingingen und nach dem Platzen der Blase in Schieflage gerieten.

Teil 2: Toho sees no challengers in distribution game
Wichtiger Erfolgsfaktor ist das projektgebundene, auf production committees beruhende Produktionssystem von Toho. Dieses folgte auf das bis in die 1960er und 70er Jahre vorherrschende Studiosystem, das untrennbar mit fest an die Studios gebundenen Namen wie Kurosawa oder Naruse verbunden ist. Ziel der production committees dagegen ist es, externe Talente und Experten zusammenzubringen und diesen den gewaltigen PR- und Marketingapparat von Toho zur Verfügung zu stellen.

Teil 3: „Godzilla“ not the only gem in Toho’s back catalogue
Die alten Toho-Klassiker wie Die Sieben Samurai oder Godzilla werden von Toho nicht selbst international (Schilling meint damit vor allem den US-Markt) vertrieben, sondern in einer Kooperation mit Janus, dem Herausgeber der Criterion Collection. Für den Erfolg auf dem US-Markt waren dabei vor allem die Kurosawa-Filme und ihre Remakes entscheidend, obwohl das Studio so seine Probleme mit AK hatte.

Teil 4: Exhibition business in Toho’s favor
Zur zukünftigen Strategie gehört vor allem eine Diversifizierung der Publikumsattraktionen über das reine Kinoerlebnis hinaus. Dazu gehört die Verbindung mit Shopping-Centers, aber auch, dass man im Multiplex von Roppongi für 25$ direkt im Kino ein vollwertiges Abendessen genießen kann. Außerdem soll die Kinotechnik kräftig aufgerüstet werden, um dem Heimkino Konkurrenz zu machen.