7 Nov
Auf den Einlass zu Hou Hsiao-hsiens wunderbarem A summer at grandpa’s wartend griff ich zur im Kino ausliegenden aktuellen Ausgabe von Schnitt und blätterte ein wenig. Allein der Umstand, dass es tatsächlich noch Kinos gibt, in denen alte Filme von Hou Hsiao-hsien gezeigt werden und die Schnitt ausliegt, verlieh mir in diesem Moment ein gewisses Glücksgefühl. Beim Blättern stieß ich dann zu meiner Freude auch noch auf den Artikel „Animierte Träume“, in dem Paprika und The place promised in our early days (völlig zu Recht) hoch gelobt werden. Die Autoren gehen dann auch noch kurz auf Goro Miyazakis in wenigen Tagen in Deutschland startenden Gedo Senki ein, den sie als ziemlich gewöhnlich abkanzeln, um natürlich im selben Atemzug auf das nächste Werk von Miyazaki Senior zu verweisen.
Da passierte es, im letzten Satz des Artikels: Ein kleiner, fehlender Buchstabe im Titel dieses neuen Werks ließ meine angesichts der wohlwollenden Aussagen zu einigen großartigen Animes entstandene Hochstimmung in sich zusammenfallen wie ein Soufflé! Pony on a cliff stünde nächstes Jahr zur Veröffentlichung an. Seitdem versuche ich mir einzureden, dass es sich dabei nur um einen Vertipper handelt und nicht um miese Recherche, die aus der Goldfischprinzessin Ponyo ein ordinäres Pony gemacht hat.
2 Kommentare for "Wäre da nicht dieser letzte Satz…"
Beachtenswert finde ich alleine schon, dass bei dir ÃœBERHAUPT Filme von Hou Hsiao-hsien im Kino gezeigt werden! 😉 Hier in der Umgebung wurden bisher weder seine alten, noch seine neuen Werke gezeigt. Sehr schade, aber auf DVD ist sein Werk (im Ausland) ja schon ziemlich gut vertreten. Erst letztens habe ich „Flowers of Shanghai“ gesehen. Was für ein wunderbarer Film! Toller Regisseur!
Jaja, das Metropolis hier in Hamburg ist wirklich bemerkenswert gut. Ich wäre wahrscheinlich nicht so schnell auf die Idee gekommen, mir Filme von Hou Hsiao-hsien anzusehen, wenn es nicht diese Retrospektive gegeben hätte. Jetzt habe ich immerhin zwei Filme erleben dürfen (der bereits erwähnte A summer at grandpa’s und Stadt der Traurigkeit), beide ganz hervorragend! Mit seiner ruhigen, sich Zeit für die kleinen Dinge nehmenden Art und der Fokussierung auf das Thema Familie erinnert er wirklich stark an Ozu.
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