Seit der letzten Blogschau ist reichlich Wasser den Rhein hinuntergeflossen, es gibt einiges nachzuholen!

Eine ganze Reihe von Reviews zu Filmen von Yasuzo Masumura hat Lukas Förster in den letzten Wochen auf seinem auch sonst sehr lesenswerten Dirty Laundry-Blog geschrieben. Masumura, von dem ich praktisch gar nichts wusste bis ich über Lukas Beiträge auf ihn aufmerksam wurde, war ein sehr produktiver Regisseur. Drei oder vier Filme pro Jahr waren für ihn durchaus normal, so dass sein Werk trotz seines recht frühen Todes mit nur 62 Jahren doch über 60 Filme umfasst. Nachdem ich bei Lukas über Giants and Toys, Warm Current, The Black Test Car und The Wife of Seishu Hanaoka und bei Dennis Grune von Red Angel gelesen hatte, hab ich jetzt Irezumi in die Finger bekommen, auf den ich schon sehr gespannt bin! Klingt ein bisschen wie eine Mischung aus The Life of Oharu und Lady Snowblood

Und dann möchte ich heute noch auf einen ganz jungen Blog hinweisen, und zwar einen ganz besonderen Blog, bei dem ich mir nicht mal ganz sicher bin, wie er heisst. Ich nenn ihn jetzt einfach mal Taks Hayao Miyazaki Fanblog. Das Besondere: Tak ist ein Japaner Ende vierzig, der in Neuseeland lebt und vor etwa 20 Jahren die Filme von Miyazaki für sich entdeckte. Und seit ein paar Wochen bloggt er, auf Englisch! Damit ist das der erste Blog eines Japaners, den ich hier vorstelle. Tak schreibt zwar ganz aus der Sicht des glühenden Fans, macht sich aber viele Gedanken auch über den Tellerrand der Filme hinaus, beispielsweise über kulturelle Differenzen und deren Überwindung oder wie die westliche Kultur nach Japan kam. Ich wünsche ihm viel Spaß und Erfolg beim Bloggen und hoffe auf viele interessante Posts in der Zukunft!

Tja, und Taks neuentdeckter Blog hat mir dann mal wieder vor Augen geführt, welche großartigen Möglichkeiten das Internet und speziell das Bloggen bietet, wenn man sich mit einem – naja, sagen wir Nischenthema – intensiv beschäftigt und darüber mit anderen Menschen austauschen möchte. Wer weiss ob ich ohne das Bloggen nicht schon lange das Interesse an japanischen Filmen verloren hätte, einfach, weil es allein im stillen Kämmerlein und ohne jede Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, auf die Dauer keinen Spaß macht, sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen. Irgendwann erreicht man immer den Punkt, an dem man herausfinden möchte, was andere denken, und das geht heute fantastischerweise über Länder und Kontinente hinweg. An dieser Stelle also ein großes Dankeschön mit Küßchen an Al Gore dafür, dass er das Internet erfunden hat!

Update: Taks Blog ist umgezogen.