Noch später als im letzten Jahr werfe ich einen Blick zurück und ziehe dazu die von der Motion Picture Association of Japan veröffentlichten Zahlen heran. Wobei ich das Gefühl nicht loswerde, dass an diesen Statistiken etwas nicht stimmt.

Es findet sich nämlich kein Einspielergebnis von Departures, der allen Presseberichten zufolge ca. 6 Mio Zuschauer in die Kinos gezogen hatte und es damit auf jeden Fall unter die Top10 hätte schaffen müssen. Das weltweite Einspielergebnis von Departures liegt bei 68 Mio US-$, davon dürften 90% in Japan generiert worden sein, was umgerechnet mehr als 6 Mrd Yen wären. Eigentlich müsste der Film damit 2009 wie schon 2008 knapp außerhalb der Top10 der heimischen Produktionen gelandet sein – nur lässt sich in der Statistik nichts darüber finden. Strange… Damit sind die nun folgenden Zahlen erstmal unter Vorbehalt zu genießen.

Die 10 erfolgreichsten Filme des Jahres 2009 in Japan waren:

  • Rookies (Toho)
  • Harry Potter und der Halbblut-Prinz (Warner)
  • Red Cliff 2 (Toho-Towa)
  • This is it! (Sony)
  • Pokemon (Toho)
  • 20th Century Boys Chapter 3 (Toho)
  • Evangelion 2.0 – You can (not) advance (Klockworx)
  • Wall-E (Disney)
  • 2012 (Sony)
  • Amalfi (Toho)

Damit sind ausländische Produktionen deutlich stärker unter den Top-Filmen vertreten als noch 2008. Diese Bild tritt aber nur an der Spitze auf, denn in der Breite waren japanische Produktionen deutlich erfolgreicher: 34 einheimische Filme schafften es über die magische Milliarden-Yen-Umsatzgrenze, gegenüber 28 im Vorjahr und nur 22 importierten Filmen. Auch die Gesamtzahl der importierten Filme ging stark zurück, von 388 auf 314 – der niedrigste Wert seit 10 Jahren. Die Zahl der japanischen Filme ist gegenüber dem Rekordjahr 2008 dagegen nochmals kräftig gestiegen, auf stolze 448!

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die japanischen Filme ihre Vorherrschaft auf dem Heimatmarkt verteidigen konnten. 56, 9 Prozent aller Kinoumsätze haben sie eingespielt, ausländische Produktionen mussten sich mit 43,1 Prozent zufrieden geben. Die Besucherzahl machte einen erfreulichen Sprung und stieg um fast 10 Mio auf 169,3 Mio, dem höchsten Wert seit 2004, womit auch die Umsätze stiegen und das Rekordjahr 2004 nur knapp verfehlten.

Das ist ein sehr erfreuliches Signal und dürfte zusammen mit der nur ganz leicht gestiegenen Zahl an Kinoleinwänden für eine etwas bessere Auslastung gesorgt haben. Vielleicht ist das geringe Wachstum an Leinwänden aber auch das erste Anzeichen für ein beginnendes Kinosterben – man wird sehen, was die Zukunft bringt!

Wer sich noch weiter in die Zahlen vertiefen will, findet sie wie üblich bei der eiren.