In den letzten Tagen haben sich einige interessante Artikel in meinem Feed-Reader angesammelt, die ich gerne an euch weiterreichen möchte.
- Beim „Don“ (nicht dem Deutschen!) gibt es mal wieder einen spannenden Bericht: Das Nachrichtenmagazin Shukan Bushun veröffentlichte eine Liste der 10 schlechtesten Filme des Jahres 2007. Darunter finden sich auch so große Namen wie Takeshi Kitanos Kantoku Banzai, der Box-Office Hit Hero sowie – für mich völlig unverständlich, da ich ihn selbst gesehen habe – der Cannes-Sieger The Mourning Forest. Die Autoren bleiben übrigens anonym, die Sache sieht also fast ein bisschen nach verzweifelter Suche nach Publicity aus… Die ganze Liste mit den z.T. krassen Urteilen über die Filme lest ihr wie gesagt auf ryuganji.
- David Bordwell setzt sich mit der Tendenz zeitgenössischer amerikanischer Regisseure, die Kamera statt die Schauspieler zu bewegen, auseinander. Als Gegenbeispiele stellt er neben P.T. Andersons There will be blood (der gerade in unseren Kinos läuft) auch eine Szene aus Akira Kurosawas The most beautiful vor und analysiert, wie mittels minimaler Bewegungen der Schauspieler innerhalb einer statisch gefilmten Szene die Aufmerksamkeit des Zuschauers gelenkt und Akzente gesetzt werden. Wie immer bei David dringend zur Lektüre empfohlen!
- Orcival empfiehlt für den 26. Februar (also Dienstag) den Gang ins Instituto Cervantes in Berlin, wo Teile des Animadrid Festivals aufgeführt werden, und das offenbar kostenlos! Auch wenn dort nicht Animationsfilme im Sinne von Anime laufen, klingt es trotzdem spannend. Diese Gelegenheit möchte ich auch nutzen, um auf den von ihm geführten Kino-Kalender zu verweisen, den man sich als ics importieren kann.
Das wars für heute, schönes Wochenende noch!
4 Kommentare for "Buntes Allerlei"
Salut, ich komme leider erst jetzt zum Schreiben: danke erstmal für die Verlinkung. Das Animationsprogramm war leider eher mäßig und sollte – wenn man den folgenden Beitrag beim Wort nahm – wohl auch vor allem die desolate Situation spanischer Animation vor Augen führen.
Schade eigentlich.
Als kleiner Dank hier ein Fundstück. Wie das zu deuten ist, ist für mich eher unklar. Einige japanische Recken kämpfen gegen Schaaren von Mickey Mäusen. Aber von 1934 oder 1936? Ist das was mit Angst vor westlichem Einfluss oder was:
http://www.youtube.com/watch?v=lIyEi0OIUX4
Moinsen! Schade, dass das so ein Reinfall war. Wie heisst es so schön? Schuster, bleib bei deinem Leisten! Also guck ich weiter japanische Animation 🙂
Vielen Dank für den Link, das ist ja wirklich ein wahres Juwel das du da in den Tiefen von YouTube entdeckt hast! Für eine etwas fundiertere Deutung müsste man wohl Japanisch verstehen, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es sich um eine Rechtfertigung der Besetzung Chinas handelt, die Mitte der 30er im Gange war. Daher könnten die Inselbewohner die „befreiten“ Chinesen sein, die angreifenden Mickey Mäuse die westlichen Kolonialmächte und die zu Hilfe eilenden japanischen Figuren dann eben die Befreier bzw. Verteidiger. Einfach mal so ins Blaue fabuliert…
Aber wo es diese Skurrilität gibt, gibts doch bestimmt noch mehr! Muss auch mal bei YouTube auf die Suche gehen…
Freut mich, dass dir der Clip gefallen hat. Bestimmt gibts da mehr von, aber so ganz auch Anhieb hab ich nichts gefunden und Youtube verleitet immer so dazu, viiiiieeell Zeit davor zu verbringen.
Zum Thema Animes interessiert dich vielleicht diese Diskussion über die Gehälter der Zeichner:
http://www.animenewsnetwork.com/news/2005-11-02/animator's-salaries
Dass die Animateure in den japanischen Studios ziemlich mies bezahlt sind, ist kein Geheimnis. Aber super, das hier mal mit Zahlen untermauert zu sehen, und dann auch noch diese eindrückliche Bestätigung! Dass zwei Drittel weniger als 3 Mio Yen im Jahr verdienen (Stand ist wohl 2005), ist schon heftig, nach derzeitigem Umrechnungskurs wären das nicht mal 1600 Euro im Monat! OK, in Japan zahlt man nur sehr wenig Steuern, aber trotzdem…
Vielen Dank (mal wieder) für den tollen Link!
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