Zwischendurch eine kurze, für mich und meine zahlreichen Hamburger Leser aber ziemlich interessante Info: Zwar ist auch dieses Jahr wieder nur ein Film aus Japan am Start, aber immerhin handelt es sich um Hanezu, das neueste Werk von Naomi Kawase, das in Cannes für die Goldene Palme nominiert war.

Naomi Kawase ist ursprünglich als Dokumentarfilmerin bekannt geworden, hat aber auch einige Spielfilme gedreht. Als ich vor 4 Jahren ebenfalls auf dem Filmfest Hamburg The Mourning Forest gesehen habe, war ich vom Fleck weg begeistert, nur leider sind kaum andere ihrer Werke im Westen erhältlich und ich konnte mich nicht weiter mit ihrer Arbeit vertraut machen. Anfang des Jahres brachte dann das Metropolis Kino eine Werkschau mit zahlreichen auch frühen Dokumentarfilmen nach Hamburg, und ich war einfach nur baff! Eine solche Entschlossenheit, das eigene Leben und den Sinn der eigenen Existenz mittels des Mediums Film zu durchdringen, und die Unmittelbarkeit, die sie dabei erreicht, hatte ich noch nie gesehen. Ein bisschen wird das auch in diesem arte-Interview angesprochen, das sie in Cannes gab. Lange Rede kurzer Sinn: Ich werde mir Hanezu auf jeden Fall ansehen und kann jedem nur raten, das ebenfalls zu machen. Die Spielzeiten:

30.09.2011 um 22:15 Uhr im 3001 Kino
02.10.2011 um 16:30 Uhr im Passage-Kino auf der Mönckebergstrasse

Außerdem zeigt das Filmfest noch Tatsumi, einen Film des singapurischen Regisseurs Eric Khoo über das Leben des einflussreichen Mangakünstlers Yoshihiro Tatsumi, der in den 50er Jahren mit seinen alternativ-anspruchsvollen Werken die sich nicht an klassische Mangaleser richteten, ein ganz neues Genre schuf. Diesen Film könnt ihr sehen am:

30.09.2011 um 21:30 Uhr im B-Movie und am
02.10.2011 um 17:00 Uhr im Abaton Kino