27 Aug
Seit sechs Wochen läuft der neueste Ghibli, Kokuriko zaka-kara, entstanden unter der Regie von Goro Miyazaki, nun in den japanischen Kinos. Die ersten Reviews, die ich gelesen habe, bescheinigten dem Sohn des großen Hayao Miyazaki einen deutlichen künstlerischen Fortschritt gegenüber Gedosenki und sahen den Film als sehr gelungen an. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache.
„Nur“ 44 Mio Dollar hat Kokuriko zaka-kara in sechs Wochen eingespielt und liegt damit hinter dem gleichzeitig gestarteten neuen Pokemon-Film. Für einen Ghibli-Film eine mittlere Katastrophe! Zum Vergleich: Arrietty – Die wundersame Welt der Borger hatte nach vier Wochen bereits 74 Mio Dollar eingespielt und war mit einem Gesamtergebnis von 110 Mio Dollar der dritterfolgreichste Film des Jahres 2010. Angesichts der aktuellen Zahlen wird Goro Miyazakis zweite Regiearbeit wohl weit hinter dem Einspielergebnis von Arrietty zurückbleiben und könnte sogar die Marke von Gedosenki verpassen, der 2006 auf 65 Mio gekommen war.
Obwohl Goro mit Kokuriko sowohl ästhetisch wie inhaltlich in den Fußstapfen des Vaters getreten ist, wirft der ausbleibende kommerzielle Erfolg (gerade im Vergleich zum Newcomer Yonebayashi) wieder die Frage nach der Zukunft des Studio Ghibli auf – werden Vater Miyazaki und Präsident Toshio Suzuki die Zukunft „ihres“ Studios wirklich in Goros Hände legen wollen, der weiterhin den Nerv des Publikums nicht zu treffen scheint? Die Frage wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen!
2 Kommentare for "Goro Miyazaki muss weiter auf Erfolg warten"
Ich als Ghiblianer freue mich über jeden Anime aus dem Hause Ghibli!
Goro wird meines Erachtens unterschätzt!
Der Anime „Gedo Senki“ war zwar nicht so brilliant, wie Animes von seinem Vater Hayao oder Isao Takahata, aber die hatten ja auch Jahrzehnte Zeit zum üben!
Außerdem haben bei Goro’s Animes ebenfalls die Zeichner des Studio Ghibli mitgearbeitet, die bei den anderen Animes mitgearbeitet haben!
Ich hoffe, dass „Kokuriko zaka-kara“ auf DVD noch erfolgreich wird: dass hat Goro verdient!
oh, gerade noch danach gefragt, nun auch schon darüber gestolpert..
Ich habe den Film diesen Sommer im japanischen Kino gesehen und mir gefiel er sehr gut.
Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich mit der Gegend um Yokohama sehr vertraut und verbunden bin – der Film spielt genau dort.
Viele Dinge sind aus dem tatsächlichen Alltag entnommen, somit lehnte sich mein Männe z.B. nickend zurück und schwelgte in alten Erinnerungen an seine Schulzeit.
Gestalterisch lässt sich der Film klar Ghibli zuordnen, Miyazaki versucht also der Linie seines Vaters treu zu bleiben, auch wenn ich sagen muss das Ghibli in den Letzten Jahren einige Veränderungen durchgemacht hat – dabei nicht immer zum besseren. Leider.
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