Seit sechs Wochen läuft der neueste Ghibli, Kokuriko zaka-kara, entstanden unter der Regie von Goro Miyazaki, nun in den japanischen Kinos. Die ersten Reviews, die ich gelesen habe, bescheinigten dem Sohn des großen Hayao Miyazaki einen deutlichen künstlerischen Fortschritt gegenüber Gedosenki und sahen den Film als sehr gelungen an. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache.

„Nur“ 44 Mio Dollar hat Kokuriko zaka-kara in sechs Wochen eingespielt und liegt damit hinter dem gleichzeitig gestarteten neuen Pokemon-Film. Für einen Ghibli-Film eine mittlere Katastrophe! Zum Vergleich: Arrietty – Die wundersame Welt der Borger hatte nach vier Wochen bereits 74 Mio Dollar eingespielt und war mit einem Gesamtergebnis von 110 Mio Dollar der dritterfolgreichste Film des Jahres 2010. Angesichts der aktuellen Zahlen wird Goro Miyazakis zweite Regiearbeit wohl weit hinter dem Einspielergebnis von Arrietty zurückbleiben und könnte sogar die Marke von Gedosenki verpassen, der 2006 auf 65 Mio gekommen war.

Obwohl Goro mit Kokuriko sowohl ästhetisch wie inhaltlich in den Fußstapfen des Vaters getreten ist, wirft der ausbleibende kommerzielle Erfolg (gerade im Vergleich zum Newcomer Yonebayashi) wieder die Frage nach der Zukunft des Studio Ghibli auf – werden Vater Miyazaki und Präsident Toshio Suzuki die Zukunft „ihres“ Studios wirklich in Goros Hände legen wollen, der weiterhin den Nerv des Publikums nicht zu treffen scheint? Die Frage wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen!