Wer? Minoru Chiaki, der heute vor 8 Jahren, am 1. November 1999, im Alter von 82 Jahren starb, war eines jener bekannten Gesichter, die immer wieder in Filmen auftauchen, deren Name aber kaum jemandem im Gedächtnis bleibt. Ein weiteres, ungleich prominenteres Beispiel wäre Ernest Borgnine. Zurück zu Chiaki, einem auf Hokkaido geborenen Studenten der Wirtschaftswissenschaften, der seine Liebe zum Theater entdeckte und auf der Bühne auch erfolgreich war. Dort wurde er von Akira Kurosawa entdeckt, der ihn überredete, Filmrollen anzunehmen.

So stand Chiaki in Kurosawas Ein streunender Hund für eine kleine Nebenrolle das erste Mal vor der Kamera und gehörte fortan zum Stammpersonal des Meisterregisseurs. Er spielte den Priester in Rashomon, einen Beamten in Ikiru, den stets gutgelaunten Samurai Heihachi in Die Sieben Samurai. Am besten in Erinnerung ist vielleicht seine Rolle als ständig Streit suchender, aber doch liebenswerter Bauer Tahei in Die verborgene Festung, eine Figur, die angeblich die Vorlage für die Droiden C3PO und R2D2 im Krieg der Sterne gewesen ist.

Nach den ersten Rollen in den Filmen Kurosawas war Chiaki dann auch vermehrt für andere Regisseure tätig und arbeitete mit so großen Namen wie Mikio Naruse, Daisuke Ito, Masaki Kobayashi, Nagisa Oshima oder Hiroshi Teshigahara. Dabei gab er oft den einfachen Mann, der für etwas Humor sorgen sollte, und die Zuschauer mit seiner sympathischen Art zwar freundlich aber bestimt an ihre eigenen Schwächen erinnerte. Jedesmal, wenn ich ihn in einem Film entdecke, huscht ein Lächeln über mein Gesicht, als wäre mir ein alter Bekannter über den Weg gelaufen.

Ein kleiner Auszug seiner über 60 Filme:

1949: Ein streunender Hund
1950: Rashomon
1951: Der Idiot
1954: Die Sieben Samurai
1956: Bushido
1958: Die verborgene Festung
1959: The Human Condition
1962: The Rebel
1966: The Face of Another