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Regisseur Tetsuya Nakashima war in der Vergangenheit vor allem für Quietschbuntes bekannt. Und dann ein düsterer Psychothriller über die Rache einer Mutter? Das hatte ihm wohl kaum jemand zugetraut, aber mit Confessions hat er genau das abgeliefert, und zwar so überzeugend, dass er Japan sogar im Oscar-Rennen vertrat – leider erfolglos. Jetzt bringt Rapid Eye Movies diesen herausragenden Thriller in ausgewählte deutsche Kinos, in Berlin ist er vor wenigen Tagen bereits angelaufen!

Ich habe Confessions schon auf Bluray gesehen und meine Empfehlung ist eindeutig: Auf keinen Fall verpassen! Ein anspruchsvoller, sehr intensiver Thriller mit fantastischen Bildern und einer großartigen Takako Matsu in der Hauptrolle. Normalerweise würde ich jetzt den Kino-Trailer posten, aber das Video zum Soundtrack von Radiohead bringt die Gänsehaut-Stimmung des Films zehnmal besser rüber:

Achja:
15.07.2011 – 15.07.2011: Berlin, Soho House
28.07.2011 – 10.08.2011: Frankfurt Mal Seh´n, Frankfurt Mal Seh´n
28.07.2011 – 10.08.2011: Hamburg, 3001
28.07.2011 – 10.08.2011: Berlin, fsk Kino
28.07.2011 – 10.08.2011: Köln, Filmpalette
28.07.2011 – 10.08.2011: Berlin, Babylon
04.08.2011 – 17.08.2011: Berlin, Brotfabrik
04.08.2011 – 17.08.2011: Leipzig, Schaubühne Lindenfels
08.08.2011 – 10.08.2011: Münster, Cinema
10.08.2011 – 17.08.2011: Flensburg, 51 Stufen
10.08.2011 – 14.08.2011: Heidelberg, Karlstorkino
18.08.2011 – 24.08.2011: München, Werkstattkino
29.09.2011 – 12.10.2011: Saarbrücken, Filmhaus

Beim Filmfestival von Locarno sind dieses Jahr nicht nur 25 deutsche Filme vertreten, worüber sich das Feuilleton zurecht freut. Auch für japanophile Cineasten gibt es einiges zu sehen, allen voran die neuen Filme von Shinji Aoyama und Hitoshi Matsumoto. Letzterem ist auch eine Werkschau gewidmet:

SAYA ZAMURAI (Scabbard Samurai) von Hitoshi Matsumoto
DAI-NIHONJIN (Big Man Japan) von Hitoshi Matsumoto
SHINBORU (Symbol) von Hitoshi Matsumoto
SAUDADE von Katsuya Tomita
TOKYO KOEN von Shinji Aoyama
NINIFUNI von Tetsuya Mariko (Kurzfilm)

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Das Festival startet am 3. August und läuft bis einschließlich 18. August. Ein paar Tage im August am Lago Maggiore und dazu noch filmischer Hochgenuss inklusive Open-Air auf der Piazza? Klingt nach dem perfekten Urlaub! Wer also noch keine Reisepläne hat, sollte sich das überlegen 🙂

akira-kurosawa

Ruhig war es hier die letzte Zeit. Das hatte aber nichts mit Sommerloch zu tun oder damit, dass ich untätig gewesen wäre, ganz im Gegenteil: Vor zwei Wochen erreichte mich eine Anfrage vom Filmmuseum München, am Programm der umfassendsten Kurosawa-Retrospektive mitzuarbeiten, die je in Deutschland gezeigt wurde!

Aus Anlass des 150jährigen Jubiläums der Japanisch-Deutschen Freundschaft organisiert das Japanische Kulturinstitut eine Kurosawa-Retrospektive, die sich gewaschen hat! In mehreren Städten – darunter meines Wissens Hamburg, Berlin, Köln, München – soll das vollständige Werk Kurosawas mit allen 30 Filmen gezeigt werden, wobei der Umfang von Stadt zu Stadt je nach ausführendem Kino variieren wird.

Die Münchner setzen für „ihre“ Retrospektive sogar noch einen obendrauf: Das Filmmuseum zeigt in seiner Retrospektive zusätzlich zu den von Kurosawa selbst gedrehten Filmen noch vier weitere Werke anderer Regisseure, die auf seinen Drehbüchern basieren, sowie die Dokumentation A.K. von Chris Marker. Insgesamt also 35 Filme von Kurosawa oder mit Kurosawa-Bezug! Die Retrospektive im Filmmuseum soll von Anfang September bis kurz vor Weihnachten laufen, wie die Planungen in den anderen Städten aussehen, ist mir derzeit noch nicht bekannt. Sobald ich mehr weiß, lest ihr das natürlich hier… Off the record, on the QT, and very hush-hush. 😉

Das Japanische Filmfest Hamburg hat sich für seine 12. Ausgabe großes vorgenommen und wartet mit der Rekordzahl von fast 100 Filmen auf! Kaum habe ich mich aus der Organisation vom JFFH zurückgezogen, läuft es dort also richtig rund 😉

Das Filmfest startet am 25. Mai mit Surely Someday, Regiedebut des vor allem aus Schwertkampffilmen wie Azumi, Tajomaru oder Sukiyaki Western Django bekannten Shun Oguri. Der begibt sich mit seinem Debut aber auf neue Pfade und hat eine Highschool-Tragikomödie abgeliefert, die dem Schicksal einiger Jungs folgt, die eine Schuldband gründen.

Zu den weiteren Highlights gehören die bereits auf anderen Festivals präsenten Werke Heaven’s Story von Takahisa Zeze oder Arrietty aus dem Haus Ghibli. In den verschiedenen Kategorien werden außerdem die folgenden Filme zu sehen sein:

Noh: Arthouse

WANDERING HOME von Yoichi Higashi
BIRTHRIGHT von Naoki Hashimoto
LOVE+LOATHING+LULU+AYANO (LLLA) von Hisayasu Sato
ANDANTE von Satoshi Kaneda
NAGANOS KINDERLIEDER von Nadja Frenz
HEAVEN€™S STORY von Takahisa Zeze
HOTEL CHELSEA von Jorge Valdes Igo
A CROWD OF THREE von Tatsushi Omori
ISAMU KATAYAMA €“ ARTISANAL LIFE von Koichi Makino
OUR BRIEF ETERNITY von Takuya Fukushima
ASSAULT GIRLS von Mamoru Oshii
TEMPTATION von Masayuki Yonaha
OTHER WORLD von Yoshiko Takano
HASHISH GANG von Kazushi Ozawa
SUPERIORITY OF ADDICTS von Kenichi Aikawa
LUNAR CHILD von Akihiro Suzuki
KIRITORU von Joe Tanaka
LOST PARADISE IN TOKYO von Kazuya Shiraishi
GOOD BYE €“ HEBANO von Bunyo Kimura 2009
CAGE von Shinsuke Kurimoto
DRIFTING CLOUDS von Daisuke Hasebe
TETO von Hiroshi Gokan
SHEEP IN THE NIGHT von Paul Young
DOOR TO THE SEA von Reiko Ohashi

Kurzfilme:
NEW KIDS ON THE GUERILLA von Saori Abe und Nazuki Takahashi, 2010,
WHO OPENS THE DOOR? Von Hajime Izuki, 2010
PATERNAL WOMB von Megumi Tazaki, 2010
A DAY IN BABYLON von Ariko Kimura , 2010
FUNNY AT CLOSED von Gaku Kobayashi, 2010
NUKU NUKU von Shoh Kataoka, 2010
SO FAR AWAY von Satoru Hirohara, 2010
ON THE STREET von Kohei Yamakawa, 2010
DIY ENCOURAGEMENT von Kohei Yoshino, 2010
BURNING HEARTS von James Mc Fay, 2010

Anime: Zeichentrickfilm

ARRIETTY von Hiromasa Yonebayashi 2010
PLANZET von Jun Awazu, 2010
NEGADON: THE MONSTER FROM MARS von Jun Awazu ,2005
THE ASYLUM SESSION von Takuto Aoki

Rakugo: Komödien

I LOVE RED LION
FILM OF THE DEAD von Ryusuke Shinada 2007
HIJOSHI- WHAT GIRLS WANT(versch. Regisseure) 2009
MILOCRORZE €“ A LOVE STORY von Yoshimasa Ishibashi 2011
OVER 8 (versch. Regisseure) 2009
RECORD FUTURE von Kishi Kentaro
YURIKO€™S AROMA von Kota Yoshida, 2010
SWEET SILLY LOVE SONG €“ AMACHORO von Soukichi Miyta, 2010

Naginata: wildes junges Kino

HELLDRIVER von Yoshihiro Nishimura, 2010
KARAKURI von Hajime Ishida, 2011
GOTHIC + LOLITA PSYCHO von Yoshihiro Nishimura, 2010
MUTANT GIRL SQUAD (versch. Regisseure)
ALIEN VS. NINJA von Seiji Chiba und Yuji Shimomura, 2010
GANTZ VOL. 1 von Shinsuke Sato , 2011
YAKUZA WEAPON von Tak Sakaguchi + Yudai Yamaguchi, 2011
EROTIBOT von Naoyuki Tomomatsu
BLOODY MARJ von Ryota Mori, 2011
GUNHEAD aka ROBOT WAR von Masato Harada und Alan Smithee, 1989

Naniwa: Osaka-Filme

13 ASSASSINS von Takashi Miike 2010
PHANTOM OF THE TOWN von Hiroshi Toda
NIGHT OF FISH von Hiroshi Toda
DOMAN SEMAN von Go Shibata, 2010

Kurzfilme:
YUMEKO von Kaneko Yosuke
SNIPPING GIRL von Chihiro Amano
CAFE IN THE SUN von Masakazu Yamaguchi
SAIKA €“ THE AGE OF CIVIL STRIFE Pilotfilm von Masakazu Yamaguchi ,
IMAGES OF THE LAST BATTALION von Koushi Kishida
DER MODERNE SAMURAI von Kazuki Kurata
GEBURTSTAG DER ÄLTEREN TOCHTER von Osamu Ono
DAS REBELLISCHE LEBEN von Daiki Niki
DÄMMERUNGSWOLKEN von Tetsuya Kawaguti + Tazuko Aso
TACHO LICHT von Nobuhiko Oda
GOLDFISCH Hiroshi Oda
BONES von Sinsaku Hidaka
DER SPUKANGESTELLTE von Yuuta Fukuda
SCHNELLER ALTER MANN von Takaaki Hattori
WOLF RUN von Yuuma Yoshimoto
MILKBAR von Masayoshi Masugi
BEAUTIFUL METHOD von Takamasa Oe
SCRAP FAMILY von Akihito Kajiya
MISTAKE von Hideyuki Hou
UNSER (UN)VERTRÄGLICHES ICH von Rei Tsuruge
HARUKU von Yuuka Kanaizuka
MILK von Masayoshi Masugi

Dass sich am Freitag das schwerste Erdbeben in der modernen Geschichte Japans ereignete, gefolgt von einem Tsunami und Unfällen in mehreren Atomkraftwerken, das dürfte inzwischen so ziemlich jeder mitbekommen haben. Was wann passiert ist, kann man sehr schön bei Tabibito nachlesen. Die Schäden sind jedenfalls enorm und es noch nicht abzusehen, wie viele Tote und Verletzte es zu beklagen gibt. Offiziell ist derzeit von etwas über Tausend Toten die Rede, aber viele Orte sind noch von der Außenwelt abgeschnitten und viele Menschen werden noch vermisst.

Wer sich mit den Menschen in Japan solidarisch zeigen und helfen möchte, kann beispielsweise beim Roten Kreuz oder bei der Aktion Deutschland hilft spenden.

Das am stärksten betroffene Gebiet im Nordosten Japans ist (zum Glück muss man sagen) ziemlich dünn besiedelt. Aber selbst in Tokyo war das Erdbeben noch stark zu spüren und hat schwere Schäden angerichtet: Viele Haushalte sind ohne Wasser und Strom, Mobilfunknetze sind überlastet, Supermärkte sind leergekauft. Wie gesagt, alles en detail bei Tabibito nachzulesen. Wie heftig das Beben selbst in Tokyo noch war, zeigt dieses Video schwankender Hochhäuser:

Scary!! Meine allergrößte Hochachtung an die Ingenieure, die diese Häuser gebaut haben, und an die Menschen, die nicht in Panik ausgebrochen sind sondern ganz gefasst blieben! Und auch jetzt, zwei Tage später und angesichts der Berichte von den Atomkraftwerken, den Rettungsarbeiten und den Versorgungsengpässen halten die Menschen in Japan zusammen und bewahren die Ruhe. Lasst euch nicht unterkriegen, unsere Gedanken sind bei euch!

Im letzten Jahr war es ganz schön still geworden um Rapid Eye Movies. Besonders die sehnlichst erwartete DVD zu Genius Party Beyond wollte und wollte nicht erscheinen, so dass ich mich schon fragte ob die Jungs aus Köln überhaupt noch japanische Filme in ihrem Katalog als wichtig ansahen. Die Frage hat sich jetzt wohl erledigt!

Denn nachdem die lang erwartete DVD vor wenigen Wochen endlich auf den Markt kam, sollen im zweiten Halbjahr noch drei weitere Knaller folgen: Tetsuya Nakashimas hochgelobter Psychothriller Confessions, der noch blutigere und grausamere Cold Fish von Shion Sono und zur Entspannung Hitoshi Matsumotos abstruse Komödie Symbol.

Exzellent! 🙂

Ach, Berlin! Eine tolle Stadt, die eigentlich immer eine Reise wert ist. Freunde des japanischen Films dürfen sich derzeit ganz besonders auf Berlin freuen, denn vom 10. bis 20. Februar läuft die Berlinale und auch wenn dieses Jahr im Wettbewerb keine japanischen Beiträge vertreten sind, in der Sektion Forum ist Japan dafür sehr präsent. Der Titel des 41. Forums der Berlinale lautet „Risse in der Fassade“, der sich eigentlich wohl auf gesellschaftlich-politische Entwicklungen beziehen soll, aber irgendwie sind wohl auch viele familienbezogene Themen drin. Wie auch immer, entscheidend ist, was über die Leinwand flimmert!

Wir können uns freuen auf:

  • Kuchao (A Gum Boy) von Masaki Okuda, Animation
  • Byakuyakou (Into the White Night) von Yoshihiro Fukagawa
  • FIT von Hirosue Hiromasa
  • Heaven€™s Story von Zeze Takahisa
  • Kazoku X (Household X) von Yoshida Kōki
  • Sekai Good Morning!! (Good Morning to the World!!) von Hirohara Satoru

Zusätzlich gibt es noch Special Screenings von 8 Filmen des 1980 verstorbenen Minoru Shibuya, eines Schülers von Mikio Naruse und Heinosuke Gosho, der in den 50er und Anfang der 60er Jahre sehr erfolgreiche sozial angehauchte Komödien und Dramen drehte. Außerdem ist er außerhalb Japans bisher kaum bekannt, ich musste mich auch erstmal über ihn informieren. Wer mehr über Shibuya Minoru und vor allem über seine Filme erfahren möchte, bekommt reichlich Gelegenheit:

  • Honjitsu kyushin (Doctor’s Day Off) von Shibuya Minoru, Japan 1952
  • Gendaijin (Modern People) von Shibuya Minoru, Japan 1952
  • Seigiha (Righteousness) von Shibuya Minoru, Japan 1957
  • Akujo no kisetsu (The Days of Evil Women) von Shibuya Minoru, Japan 1958
  • Mozu (The Shrikes) von Shibuya Minoru, Japan 1961
  • Kojin kojitsu (A Good Man, a Good Day) von Shibuya Minoru, Japan 1961
  • Yopparai tengoku (Drunkard’s Paradise) von Shibuya Minoru, Japan 1962
  • Daikon to ninjin (The Radish and the Carrot) von Shibuya Minoru, Japan 1964

Das finale Programm steht noch nicht fest, daher fehlt auch noch der genau Spielplan. Ich hab mir jedenfalls schon mal Urlaub genommen und stehe in den Startlöchern 🙂

Achja, und wer schon in Berlin ist, sollte sich unbedingt auch noch die Ausstellung Proto Anime Cut ansehen. Die hat dieser Tage eröffnet und läuft bis 6. März. Gezeigt werden Originalzeichnungen von solch genialen Animekünstlern wie Hideaki Anno, Koji Morimoto und Mamoru Oshii! Ausstellungsort ist das Künstlerhaus Bethanien in Kreuzberg, der Eintritt ist frei.

OK, so ganz neu ist diese Neuigkeit nicht, die ersten Veröffentlichungen der neuen Ozu-Reihe des British Film Institute (BFI) sind schon im vergangenen Sommer erschienen. Weil diese Reihe bisher aber völlig unter meinem Radar war, mache ich jetzt eben das große Faß auf. Außerdem stehen in der nächsten Woche gleich zwei neue Veröffentlichungen an!

Warum die Aufregung?

Aus zwei Gründen war ich ganz aus dem Häuschen, als ich auf diese neue Reihe aufmerksam wurde: Erstens kommen sämtliche Veröffentlichungen der Reihe als „Dual Format Edition“, bestehen also sowohl aus einer DVD wie einer Bluray. Und zweitens ist jeder der namengebenden bekannten Filme einer Edition mit einem weniger bekannten gekoppelt (der allerdings nur auf DVD vorliegt).

Bisher erschienen sind:

Late Spring (DVD & BD) + The only Son (DVD)
Early Summer (DVD & BD) + What did the lady forget (DVD)
Tokyo Story (DVD & BD) + Brothers and Sisters of the Toda Family (DVD)

Am 17. Januar erscheinen außerdem:

Good Morning (DVD & BD) + I was born, but… (DVD)
Equinox Flower (DVD & BD) + There was a father (DVD)

Bei Preisen von deutlich unter 20 GBP auf Amazon UK stellen diese Editionen derzeit so ziemlich den besten Grundstock für eine schöne Ozu-Sammlung dar!