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kommen wohl einfach nicht mehr zusammen. Letztes Jahr hatte ich mich noch über ganze 5 japanische Filme gefreut, jetzt sind wir wieder bei der Beinahe-Abstinenz von 2006, und obendrein ist das Filmfest auch noch ins stimmungstötende Cinemaxx umgezogen, in dem schon das Fantasy Filmfest vor sich hinvegetiert und dem wahrscheinlich nicht mal eine Oscar-Verleihung Leben einhauchen könnte.

Trotzdem ärgert es mich, dass ich während des Festivals auf Geschäftsreise bin, denn einen Hochkaräter haben die Filmfest-Verantwortlichen dann doch noch an der Angel: Kiyoshi Kurosawas hochgelobtes neuestes Werk Tokyo Sonata. Außerdem läuft noch der von drei (nicht-japanischen) Regisseuren gedrehte Episodenfilm Tokyo!.

Die Termine im Überblick:

Tokyo Sonata

01.10., 20.00 Uhr – Cinemaxx
02.10., 19.00 Uhr – Cinemaxx

Tokyo!

29.09., 22.00 Uhr – Cinemaxx
02.10., 17.00 Uhr – Cinemaxx

Japanische Filme erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit auf europäischen Festivals! Nach der kürzlich bekannt gewordenen Japan-Retrospektive in San Sebastian wird auf dem nächste Woche startenden Film Festival Locarno ein Meilenstein der Anime-Geschichte zu sehen sein: Momotaro: Umi no shinpei, der erste abendfüllende, in Japan produzierte Anime aus dem Jahr 1945. Inhaltlich handelt es sich zwar um reine Propaganda, der Film gilt aber als Meisterwerk der frühen Animation und soll auch Osamu Tezuka, den Vater der modernen Manga und Anime, stark beeinflusst haben.

Und in Venedig werden ab Ende des Monats gleich drei aktuelle japanische Filme um den Goldenen Löwen konkurrieren: Zum ersten Mal dabei ist Mamoru Oshii mit Sky Crawlers, dann Takeshi Kitano (der Wettbewerbsieger von 1997) mit seinem aktuellen Film und Hayao Miyazakis gerade in Japan angelaufener Ponyo on the cliff by the sea. Der schien sich übrigens nach den ersten Berichten ganz gut an den Kinokassen zu schlagen, obwohl er mit Indiana Jones und der neuesten Auflage der Pokemon-Reihe gerade in seiner ureigenen Zielgruppe mächtig Konkurrenz hat.

Via Toronto J-Film Pow-Wow

Lang hat es gedauert, der letzte Festivaltag liegt schon mehr als eine Woche zurück, aber jetzt ist Zeit für ein Fazit, denn Griechenland gegen Schweden ist einfach unerträglich langweilig! Gleich vorneweg der Hinweis dass ich zuallererst aus der Sicht des Filmfans Bilanz ziehen werde, weniger als Mitwirkender im Team.

Wie schon im letzten Jahr bot das Japanische Filmfest wieder eine bunte Mischung aus allerlei Genres, Klassikern, Bekanntem und Unbekanntem. Miike war wieder mit an Bord und noch eine Reihe weiterer großer Namen wie Mamoru Oshii oder Kaori Momoi, dazu viele talentierte Nachwuchskünstler, denen wir für ihre zukünftige Karriere das allerbeste wünschen. Allerdings war die Auswahl dann doch etwas eingeschränkter, einfach weil statt 40 auch „nur“ 31 Filme liefen. Das merkte ich zum Beispiel, als ich Freunden, die nicht gerade auf Gewalt, Horror oder Experimentelles stehen, Filme empfehlen wollte. Außer Bride of Noto oder Fuckin Runaway fiel mir da kaum was ein, das war letztes Jahr noch ganz anders! Selbes gilt besonders für die Anime, die 2007 mit Paprika und Tekkonkinkreet so ziemlich das Allerbeste zu bieten hatten, was die Animestudios hergaben. Dennoch hab ich alles in allem wieder nur gute bis sehr gute Filme gesehen, mit Sukiyaki Western Django als Ausreißer nach unten.

Damit komme ich dann auch zu meinen drei Top-Hits des JFFH2008, die mir wieder nicht gerade leicht gefallen sind (mit Rankings tue ich mir ja immer schwer…)

  1. Faces of a fig tree
  2. Noisy Requiem
  3. Fuckin Runaway

Auf Platz eins kommt bei mir Faces of a fig tree, weil mich das unkonventionelle, bitter-süße Hinterfragen von Familienleben und ganz Alltäglichem sehr beeindruckt hat, die Charaktere so schön schräg sind und der ganze Film so herrlich bunt ist. Schwere Themen werden hier auf sehr lockere Art angegangen, womit sich der Film wohltuend von den vielen anderen, eher schwer verdaulichen Werken abhebt. Auf Platz zwei dann der mit Abstand am schwersten zu verdauende von allen, Noisy Requiem, ein Film von solcher Radikalität und Konsequenz, dass es schon fast weh tut; den jeder der ihn einmal gesehen hat nie vergessen wird. Und auf Platz drei dann Fuckin Runaway, ganz knapp vor Chain, bei dem ich wirklich ganz lange geschwankt habe. Aber Fuckin Runaway ist dann doch etwas ausgereifter und runder und kann zudem mit wunderbar gezeichneten, problembeladenen Charakteren überzeugen.

Leider fehlten Festival-Highlights wie die Party oder das sonntägliche Filmfrühstück, für das mit Bride of Noto ein perfekter Film im Programm gewesen wäre. Aber aus organisatorischen Gründen war das dieses Jahr nicht drin, es war eben ein Jahr des Umbruchs und der Veränderungen im Team und das hat man gemerkt. Mehr dazu bei Gelegenheit. Dafür gab es den Bondage-Themenabend, der wohl ein Riesenerfolg war und der hoffentlich eine Fortsetzung finden wird. Dennoch bleibt einer meiner beiden Hauptkritikpunkte aus dem letzten Jahr bestehen: Es muss viel mehr um die Filme herum geboten werden, ein richtiges Rahmenprogramm gehört heutzutage zu einem guten Festival dazu. Hier gibts also noch Luft nach oben und ich bin sicher, dass sich nicht nur in diesem Bereich einiges tun wird in Zukunft.

Denn während das Festival-Team im Umbruch ist, steht das Metropolis-Kino kurz vor dem Abbruch, es müssen also auch neue Spielstätten her. Und weil 2009 das 10. Jubiläum ansteht, werden wir uns alle sehr ins Zeug legen, damit nächstes Jahr das beste Japanische Filmfest ever wird! Ich freu mich jetzt schon und würde am liebsten sofort mit der Vorbereitung anfangen, denn nach dem Festival ist vor dem Festival!

Der neue Film von Kiyoshi Kurosawa, Tokyo Sonata, wurde beim Festival in Cannes mit dem Preis der Jury für die Sektion „Un certain regard“ (was immer das auch bedeuten soll, vermutlich sind damit unbekanntere Filme, die einen Blick wert sind gemeint) ausgezeichnet. Schöne Sache, der nicht mehr ganz junge Kurosawa gilt ja schon seit längerem als einer der japanischen Vorzeigeregisseure und hatte diesen Preis bereits 2001 einmal eingesackt, damals für Kōrei.

Dieser Film und die Auszeichnung hat mir schön vor Augen geführt, welche Verbindungen sich zwischen Blogs und den Bloggern entwickeln können. Jason Gray, Japan-Korrespondent für Screen International war offenbar an der Produktion von Tokyo Sonata beteiligt, und hat logischerweise dann auch als erster von dem Gewinn des Preises berichtet. Zuvor hatte schon Tom Mes eine Lobeshymne auf den Film gesungen, auf seiner Seite Midnight Eye, für die auch Jason Gray regelmäßig schreibt. Und auch Nicholas Rucka, weiterer Herausgeber von Midnight Eye, verwies in seinem Blog auf die Berichte bzw. Kritiken von Mes und Gray zu Tokyo Sonata.

Das soll jetzt nicht als Verurteilung oder dergleichen verstanden werden, ich schätze die oben erwähnten Kinoverrückten sehr. Es zeigt aber auch, wie klein die „Szene“ ist und wie schnell Interessenskonflikte entstehen können, wenn man von der berichtenden und beurteilenden Seite auf die produzierende wechselt.

Bin gerade zurück vom letzten großen Meeting eine gute Woche vor dem Start des Japanischen Filmfests Hamburg. Irgendwie kann ich mir immer noch nicht so richtig vorstellen, dass alles wirklich klappt, bei all dem kreativen Chaos, aber muss ja! Große Themen heute waren vor allem die unmittelbaren ToDos in den letzten Tagen (Programme und Flyer verteilen, Team für die Eröffnungsfeierlichkeiten) sowie die Gästebetreuung.

Bei stolzen 6 Gästen gab es bis zuletzt Probleme, Unterkünfte aufzutreiben, und so habe ich mein Bettsofa dann auch noch zur Verfügung gestellt. Jetzt freue ich mich schon sehr auf meinen Gast, Hidehito Kato, den 23jährigen Regisseur von Depend on the deserted house und bin natürlich total gespannt, was das wohl für ein Typ ist und ob wir uns überhaupt verständigen können!

Was gibts noch zu berichten? Wir haben jetzt einen Merchandising-Shop, den ich am Wochenende schnell improvisiert habe. Von jedem T-Shirt bzw. jeder Tasse gehen ein paar Euro in die Festival-Kasse, wenn du also nicht kommen kannst, uns aber trotzdem unterstützen willst (und gerne so tun möchtest, als wärst du dabei gewesen), dann greif zu!

Außerdem haben wir kurzfristig auch noch eine Sonderaktion für den Eröffnungsfilm Maiko Haaaan!!! beschlossen: Alle Japanerinnen, die in traditioneller Kleidung (also Kimono oder Yukata) kommen, haben freien Eintritt!

Und dann bin ich endlich dazu gekommen, meinen persönlichen Fahrplan fürs Festival zusammenzubasteln. Einen Film weniger als letztes Jahr habe ich eingeplant, habe dieses Jahr ja keinen Urlaub genommen. Dafür ist am Wochenende mehr Spielraum. Falls du auch dabei bist, könnten wir uns bei den folgenden Filmen über den Weg laufen:

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Von den Animevorführungen werde ich dieses Mal keine besuchen, und die großen Splatter-Highlights wie The Machine Girl oder Tokyo Gore Police sind auch nicht so mein Ding, da fällt es mir nicht schwer, zu verzichten. Leider werde ich wohl als eines der wenigen Teammitglieder nicht beim Bondage-Themenabend mit dabei sein, aber irgendwer muss ja auch in den anderen Kinos Filmansagen machen und nach dem Rechten sehen.

Der einzige Film, bei dem mir die Entscheidung nicht hinzugehen wirklich schwer fiel war Girl Sparks. Der läuft leider nur einmal am Samstag Abend, zeitgleich mit Faces of a fig tree, und die Chance, den in der 35mm-Version auf der großen Leinwand zu sehen, kann ich mir einfach nicht entgehen lassen. Man merkt dem Spielplan schon deutlich an, dass statt 40 dieses Jahr „nur“ 31 Filme laufen. Es gibt viel weniger Überschneidungen, mehr Freiräume zum Kinowechseln und generell ist alles irgendwie entspannter. Hoffentlich lässt sich das in zwei Wochen auch vom ganzen Festival sagen!

In den letzten Wochen hatte ich soviel mit dem JFFH zu tun, dass ich gar nicht dazu gekommen bin, nachzulesen, was denn auf der Nippon Connection so ging. Zum Glück hat Gary aus dem Orga-Team der NC auf seinem Blog ein wunderbares Festival-Tagebuch geführt, mit ganz vielen Fotos aus der spannenden Perspektive des Insiders. Wer also schon immer wissen wollte, was während eines Festivals so an Knabberzeug und Bierkästen weggeputzt wird, ist hier genau richtig.

Außerdem hab ich noch zwei Posts von Jason Gray gefunden, der von seinem Besuch sehr begeistert war, und seinen Lieblingsfilm „Now I“ sehr ausführlich vorstellte – der übrigens wirklich hochinteressant klingt. Also unbedingt lesen!

Darüber hinaus hat meine Suche leider nichts wirklich erleuchtendes zur Nippon Connection 2008 oder den dort gezeigten Filmen ergeben. Wer noch Berichte und Artikel kennt, die ich übersehen habe: immer her mit den Links!

Die neue Website der Nippon Connection 2008 ist jetzt online! Infos zu den Festivallocations stehen zur Verfügung, den Spielplan gibts als pdf-Download und natürlich Überblicke über das Programm in den fünf Sparten: Nippon Cinema, Cinema Award, Nippon Digital, Nippon Retro und Nippon Culture. Das Wichtigste, nämlich Informationen zu den Filmen, fehlt leider noch komplett! Ebenso sieht es aus was die Gäste und besonders die Tickets betrifft (der Kartenvorverkauf beginnt am 19. März).

Ziemlich schwach finde ich allerdings den Bereich Links bei NC, der offenbar seit Jahren nicht mehr aktualisiert wurde. Ein Blick ins Archiv zeigt, dass die Linkliste absolut identisch mit der von 2005 ist, was dann auch die ganzen Links ins Leere und solche Merkwürdigkeiten wie den Link auf diese Seite erklärt – nichts gegen deren Macher Till, der einen guten Filmgeschmack hat und sich offenbar wirklich Mühe mit der Seite gegeben hatte… vor 7 oder 8 Jahren! Für das größte japanische Filmfestival der Welt (laut Pressemitteilung von vor 2 Wochen) ist das mal so richtig peinlich!

Die Website selbst, auf die ich dieses Jahr natürlich ein besonderes Auge werfe, kommt sehr übersichtlich daher, ganz in blau und weiss mit ein paar auffallenden pinkfarbenen Akzenten. Also wird die neue Seite fürs Japanische Filmfestival Hamburg blau dann wahrscheinlich eher meiden 😉

Heute morgen kam sie hereingeflattert, die Mail mit den ersten Filmankündigungen für die diesjährige NipponConnection, die vom 2. bis 6. April wieder tausende Fans und Filmschaffende gleichermaßen nach Frankfurt locken wird.

Und ein paar Leckerlis sind definitiv dabei, beispielsweise Makoto Shinkais (genau, das ist der von The Place Promised) neueste emotionale Achterbahnfahrt 5 centimeters per second. Oder der Besuch von Nobuhiro Yamashita, der in der Mail ganz bescheiden als „rising star“ betitelt wird (ok, Linda Linda Linda ist großartig, aber ob das reicht?) und seinen neuen Film A Gentle Breeze in the Village im Gepäck hat. Auch der zweite Appleseed ist eingeplant, wobei mich der erste schon ziemlich enttäuscht hat, das haut mich also nicht um.

Und dann sind noch einige weniger bekannte, aber von der Kritik sehr gelobte Filme im Aufgebot, etwa Asyl von Izuru Kumasaka, der gerade dieser Tage auf der Berlinale als bester Erstlingsfilm ausgezeichnet wurde und der so neu und unbekannt ist, dass es noch nicht mal einen IMDb-Eintrag gibt, den ich verlinken könnte. Der Preisträger des Free Spirit-Awards des Warschauer Internationalen Filmfestivals, Daihachi Yoshidas Funuke, show some love you losers ist auch mit von der Partie, ebenso wie United Red Army, ein Film des New-Wave-Veterans Koji Wakamatsu (Go Go, Second Time Virgin).

Ziemlich verwundert war ich über die Ankündigung von The Mourning Forest, der ja eigentlich schon letztes Jahr auf mehreren Festivals lief und etwas verbraucht ist… was aber niemanden davon abhalten soll, sich diesen wunderbaren Film anzusehen!

Die kompletten, in der Ankündigung genannten Filme:

  • 5 Centimeters per Second (Byōsoku 5 centimeter) von Makoto SHINKAI
  • A Bao A Qu von Naoki KATO
  • A Gentle Breeze in the Village (Tennen kokekko) von Nobuhiro YAMASHITA
  • A Permanent Part-Timer in Distress (Sōnan freetâ) von Hiroki IWABUCHI
  • Adrift in Tokyo (Ten ten) von Satoshi MIKI
  • Appleseed : EX MACHINA von Shinji ARAMAKI
  • Asyl von Izuru KUMASAKA
  • Dainipponjin von Hitoshi MATSUMOTO
  • Dog in a side car (Sidoka ni inu) von Kichitaro NEGISHI
  • Family Matters (Kazoku no hiketsu) von Shōtarō KOBAYASHI
  • Fine, Totally Fine (Zen zen daijobu) von Yosuke FUJITA
  • Fragment von Makoto SASAKI
  • Funuke Show Some Love, You Losers! (Funukedomo, kanashimi no ai wo misero) von Daihachi YOSHIDA
  • The Mourning Forest (Mogari no mori) von Naomi KAWASE
  • Night Time Picnics (Yoru no piknikku) von Masahiko NAGASAWA
  • Sisterhood von Eiji UCHIDA
  • Tamala’s ‚Wild Party‘ von t.o.L
  • Tears of Kitty (Koneko no namida) von Toshiyuki MORIOKA
  • Twilight (Ikutsu ni natte mo yaritai otoko to onna) von Shinji IMAOKA
  • Twilight Phantom (Akōkurō) von Tsukasa KISHIMOTO
  • United Red Army (Jitsuroku: Rengo sekigun – Asama sanso e no michi) von Koji WAKAMATSU
  • Wings of Defeat (Tokko) von Risa MORIMOTO

Und ich kann wieder nicht hin 🙁